Kategorien
Mini Klasse Rømø Strandsegeln Video

Rømø – mein erstes Mal

Ich segel das erste Mal auf Rømø mit dem Strandsegler – ein Bericht

Nun aber etwas ausführlicher:

Ich war noch nie auf Rømø gewesen. Römö sagen viele, aber ausgesprochen wird es „Röm“, musste ich lernen.

Stefan hatte mir davon erzählt und das er schon öfters dort war mit seinem Mini Segelwagen. Ich hatte Stefan beim Pilotenschein in St.Peter-Ording kennengelernt. Uns verbindet die lebenslange Leidenschaft zu Wind und Wasser. Er ist auch Segler und so hatten wir uns schon so einiges zu erzählen 🙂

Wir wollten Kontakt halten nach dem Kurs und schon nach kurzer Zeit meldete er sich, ob ich spontan mit nach Rømø kommen würde. Das Wetter würde gut werden. Oh ja, sollte es. Gesagt, getan!

Die Wettervorhersage war bestens, gut 20+ kn waren angesagt. Früh morgens fuhr ich los.

Rømø nördlich von Sylt ist für mich ein alternatives Strandsegelgebiet in noch gut machbarer Reichweite. Also war ich sehr gespannt wie es dort sein würde.

Stefan war etwa 1h vor mir unterwegs. Ich war kurz davor die dänische Grenze zu passieren als er anrief: „Hier ist alles nass, fahr langsam, du musst dich nicht hetzen!“.

Ohje, was bedeutet das? Ich hatte ja keine Vorstellung vom Strand vor Ort. Etwas mulmig fuhr ich weiter, dann kam der lange Autodamm zur Insel.

Am Ende links und dann ist es nicht mehr weit. Man fährt über eine Düne und dann, ….. dann sah ich den Strand bzw. das große Nass. Ohje.

Bis auf einen schmalen Streifen zur Düne war alles wenige Zentimeter unter Wasser. Ich war im Strandseglereldorado gelandet. Dutzende Wohnmobile und viele Strandsegler waren da.

An Segeln war nicht zu denken. Also abwarten und schauen ob es besser wird. Wir gingen spazieren. Ich wollte einen Mini ausleihen, aber an dem Tag war der dieser Verleiher nicht da. Eine Segelschule mit vielen Blokarts war jedoch früh am Start.

Wir erkundeten das Gelände weiter und spazierten umher. So langsam wurde der Sand trockener.

Also vielleicht sollte es doch noch was werden. Zurück zum Wagen und den Mini von Stefan aufgebaut.

Stefan hat Big Foots oder Big Weels, eine Größe die ich nur von den Kite Buggys kannte. Ich wusste nicht, dass es die auch für den Mini gab. Auf weichem Sand rollen die noch lange weiter wenn die normalen Schubkarrenreifen schon längst stehen bleiben. Doch es gab einen Plattfuß!
Hier zeigte sich dann die tolle Gemeinschaft der Strandsegler. Ganz schnell kam vom Wohnmobil nebenan jemand mit seiner elektrischen Luftpumpe und half aus. Toll!

Man kommt schnell ins Gespräch und schon geht das Fachsimpeln los. Dies ist bei Strandseglern noch verbreiteter als bei normalen Seglern, da vieles nicht genormt und vorgegeben ist. Da ist jeder sein eigener Tüftler und probiert seine Ideen aus. Man kann viele interessante Details bei den anderen Seglern entdecken, der Austausch ist sehr reege dazu.

An dem Tag wurde eine offene Mini Regatta gestartet, das Gebiet mussten wir umfahren.

Der Strand von Rømø ist riesig!

Der Sand ist teilweise noch klebrig, aber es fährt sich gut. Der Wind ist ordentlich.

Hier der erste Track (full screen)

Wind SW 20-25kn
Segel 4,6m²
Speed max: ca. 72 km/h
Strecke: 7,9 km


Das Speedprofil nach Entfernung und Zeit:

Hier der zweite Track (full screen)

Wind SW 20-25kn
Segel 4,6m²
Speed max: ca. 67 km/h
Strecke: 6,7 km
Das Speedprofil nach Entfernung und Zeit:

Alles in allem war das ein ganz aufregender, schöner Strandsegeltag für mich. Der Mini fährt sich deutlich agiler als die Schulungswagen in SPO. Der Segelwagen hat einen kürzeren Radstand, an den ich mich gewöhnen musste, längere empfinde ich als angenehmer. Durch das geringe Gewicht war aber die Umsetzung in Geschwindigkeit deutlich spontaner und das ist natürlich wunderbar. Wie man dem Speedogramm entehmen kann kam ich an dem Tag locker auf 70+ km/h. Der Wind war mit 20-25 kn wunderbar. Wir sind ein 4,6m² Segel gefahren. Das war aber auch schon grenzwertig für uns. Ein 3,5er wäre optimaler gewesen. Ich bin mehrfach mit abgehobenen Rad gefahren und musste das Segel aufmachen um Druck raus zu nehmen. Das erforderte ein hochkonzentriertes, schnelles Reagieren auf Böen, um den Segelwagen in der Spur zu halten. Ein Riesenspaß nur mit der Kraft des Windes lautlos so flott unterwegs zu sein.

Mein großer Dank geht an Stefan! Es hat sehr viel Spaß gemacht mit Dir zusammen diesen Tag erlebt zu haben.

Rømø, ich komme gerne wieder 🙂

4 Antworten auf „Rømø – mein erstes Mal“

Geiler Film, Malte❗️Du kennst dich super aus, wie der Film zeigt. Einerseits habt ihr mit Rømø für diesen Tag die richtige Wahl getroffen, andererseits hast du mit dieser filmischen Zusammenstellung einen prima Eindruck von dem Erlebnis geschaffen. Chapeau❗️
Vor sehr langer Zeit habe ich auch mal Ferien auf Rømø gemacht. Ist eine schöne Insel!
Na dann weitere tolle Segeltouren 👋🙋‍♂️

Hallo,
ein super Kommentar und Film. Könnt ihr mir verrate, welche Big Foots aufgezogen sind? Die Light-Version, Sport, Duro etc? Ich will selber noch meine Midi-Räder gegen breitere wechseln. Danke für eine Antwort.

Hallo Reinhard,
Stefan hat mir verraten, dass die Reifen Bigfoot Light waren an seinem Segelwagen.

In der Mail an mich fragst Du mich was Du bei weichen Sand vorne und hinten montieren solltest. Ich bin da kein Experte, aber nach meinen Beobachtungen auf Rømø und wenn ich es entscheiden müsste, würde ich erst einmal nur hinten die großen Reifen montieren. Das Hauptgewicht liegt hinten, meist hat man ja wenig Gewicht auf der Vorderachse. Ich denke das so auch bei weichen Sand der schmale Schubkarrenreifen gehen müsste (theoretisch, sieht man aber auch in YT Videos öfters). Ferner würdest Du für einen Bigfoot vorne auch gleich eine neue Gabel benötigen. Ob das wirklich nötig ist, würde ich erst einmal testen wollen. Die große Gabel kann man dann immer noch nachrüsten.

Ich hoffe das hilft Dir weiter
Schönen Gruß and happy sailing!
Malte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert