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Mini Klasse Regatta SPO St.Peter-Ording Strandsegeln Video

2023 Quali-Block 1

Stichpunkte des Wochenendes:

  • Samstag Wind gut, mit 4,5er aber unterpowert
  • Sonntag viel Wind, easy mit 3,5er
  • Reifenplatzer nach Abschuss beim Start von Race6
  • Starten verbessert
  • 1x länger Platz 8 halten können
  • 450er Turn
  • Alles ist nass geworden – wirklich alles!
  • Mallorca
  • Letzter Platz
  • Corona

[update]
Stefan hat auch ein Video hochgeladen. Er ist nicht mitgesegelt und hat vom Streckenrand gefilmt. Tolle Perspektive! Danke für ein paar Szenen, Stefan!

Es ist Herbst, die Tage sind kürzer. Entgegen des Sommers ist meine Anfahrt in kompletter Dunkelheit. Die blinkenden, roten Kollisionslichter der Windräder beleiten mich.

Erst kurz nach Tattingen und Gardingen dämmert es und der Tag beginnt in Sankt Peter-Ording.

Morgengrauen – St.Peter-Ording erwacht langsam

Es ist bewölkt, Sonne nicht angesagt. Egal, Hauptsache Wind!

Viele Segelwagen sind schon geriggt und abfahrbereit

Wetter und Segelkurs im Schnellüberblick an Tag 1:

Tag 1 – weniger Wind – alles mit 4,6m² gesegelt – Topspeed 59 km/h

Wetter und Segelkurs im Schnellüberblick an Tag 2:

Tag 2 – viel Wind – alles mit 3,5m² gesegelt – Topspeed 70 km/h

Die Skipperbesprechung fängt um 8:00 Uhr an

Rüdiger beweist uns jedes Mal das die Youngster noch viel lernen müssen 😉

Wir ziehen unsere Segelwagen raus an die Wasserkante. Kein Vergleich zum Sommer. Es steht teilweise Wasser auf der Plate (wie vor zwei Wochen schon). Ich schaffe es langsam darüber zu segeln, den Rest laufe ich nach vorne an die glatte Wasserkante.

Die Plate steht teilweise unter Wasser

Hier die Badestelle. Da der Wind von Süden kommt, ist Kreuzen untersagt. Ich ziehe den Wagen hinter mir her. Angesichts dessen, dass max. 1-2 Leute nur am Strand sind echt nervig, aber so sind die Vorschriften nun mal.

Die Badestelle mit der Eisbude
Kein Mensch unterwegs so früh, bis auf diese verrückten Strandsegler … 😉

Eeendlich angelangt bei den anderen Fahrern. Erster Treffpunkt, bevor die Rennleitung das Zeichen zum Aufbau der Absperrzone gibt und anschließenden Treff zur Kursbesprechung.

Heute ohne Klasse 2 + 3 auf der Sandbank (zu wenige Meldungen)

Es geht los. Der Kurs wird uns vorgestellt von Rennleiter Olaf. Heute fahren wir ein S! Also, nicht den Strand gerade hoch fahren, sondern einen Zick-Zack rüber auf eine Sandbank, was gehörig den Speed rausnimmt und die Beschleunigung auf dem Riffelsand zusätzlich erschwert. Egal, hat Spaß gemacht. Gerade fahren kann ja jeder 😉

Im Norden steht die Wendemarke bei einem größeren See, der im großen Bogen somit umfahren wird.

Abends beim Essen werde ich die Bewandnis der südlichsten Wendemarke, immer „Mallorca“ genannt, erfahren. Sonst ist sie bei dem Klasse 2+3 Segelkurs aufgestellt, der südlicher ist als der Kurs der Miniyachten. Da die aber dieses Wochenende nicht starten ist „Mallorca“ diesmal bei uns 🙂

Nordwendemarke – Blick nach Süden
Nordwendemarke – Blick nach Südwest

Das Wetter ist diesig, aber die Sicht zum Fahren gut. Grau in grau, aber trocken.

Race 1

(full screen)

Speedprofile

Segel: 4,5m²
Strecke: 8,9 km
Speed max: 55 km/h

Race 2

(full screen)

Speedprofile

Segel: 4,5m²
Strecke: 7,6 km
Speed max: 53 km/h

Ich weiß nicht mehr bei welchem Rennen, aber diesmal waren die Priele grundsätzlich häufiger und tiefer als sonst. Irgendwann war es soweit. Meinen Kragen hatte ich nicht ganz geschlossen und mir lief das kühle Wasser am Hals rein und langsam den Bauch runter – mehrmals. Toll!

Für meine Hose, die unter der Segelhose meist rausguckt, hatte ich Garmaschen zum Schutz. Auch dies brachte nichts.

Bei Rückkehr im Hafen stellte ich fest, dass ich bis auf die Haut nass war. Alles(!) war nass mit einer kleinen Ausnahme: ein Teil des Rückens meines Rugby Shirts.

Anderen erging es ebenso – alle nass unter den Segelklamotten

Für den Folgetag mit noch mehr Wind hatte ich meinen Trockenanzug in Reserve, aber auch hier sollte alles nass werden leider 🙁

Race 3

(full screen)

Speedprofile

Segel: 4,5m²
Strecke: 8,0 km
Speed max: 59 km/h

Race 4

(full screen)

Speedprofile

Segel: 4,5m²
Strecke: 8,2 km
Speed max: 58 km/h

Race 5

Larissa hatte mir den Tipp gegeben doch etwas weiter raus zu fahren für mehr Speed und kurz vor dem Ziel wieder zurück über die Linie.
Das hat auch wunderbar geklappt, ich kam mit einen Affentempo auf das Ziel und über die Linie geschossen.
Erst mit dem GPS Track unten habe ich erkannt, dass ich offenbar zu früh (ca. 250m) abgebogen bin und so das S aus Versehen ausgelassen habe. Ups, war mir gar nicht aufgefallen! Aber den Speed hat es echt gebracht, wie man schön sehen kann anhand der Farbe (Topspeed so!) 🙂

(full screen)

Speedprofile

Segel: 4,5m²
Strecke: 8,0 km
Speed max: 54 km/h

Race 6

Das Rennen begann, aber ich fuhr kaum einen Meter an, da rammte mich Fynn von der rechten Seite. Plattfuss! Rennen vorbei! Er war der G499, Rüdiger, ausgewichen, leider dahin wo ich stand 🙁

1 Sekunde vor dem Ramming. Mir ist nichts passiert …
… aber der Reifen ist …
… ein Plattfuss. Finn hat ihn später schnell repariert – top!

Ich zog meinen Wagen zum Zielwagen 100m weiter und riggte ab. Ich wollte versuchen, ob nicht Rüdiger meinen Wagen mit auf seinem Hänger zurückschleppen könnte. Ich glaube Sven sprach mich dann aber doch an einen Reservereifen aus dem Minihänger zu borgen für die Rückfahrt, ihn also im Hafen wieder zu demontieren. So geschah es. Rüdiger schleppte mich zurück.

Ohne Mast und Segel, mit ausgeliehenen Reservereifen im Schlepptau

Tagesbilanz:

Wind: SW 12kn, in Böen etwa 18 kn (statt 16 bis >20 Böen)
Segel: 4,5m² (unterpowert!)
Speed max: 59 km/h
Strecke: 53,3 km, davon 40,7 km Wettfahrten

Der Abend endet im Restaurant in dem ich mich bei meinem Tischnachbar mit Corona anstecken werde, doch das wissen wir beide noch nicht zu dem Zeitpunkt.

Tag 2 – 16.10.2022

Tag 2 – viel Wind – alles mit 3,5m² gesegelt – Topspeed 70 km/h

Früh stehe ich auf. Im Dunkeln lege ich mein Zelt zusammen, suche mit der Handy Taschenlampe meine Heringe im Rasen, zerlege mein Faltrad blind und los geht´s. Der starke Wind ist schon da, hatte sehr deutlich an meinem Zelt geruckelt, die Vorfreude ist groß, aber auch die Angst das vielleicht die Rennen nicht stattfinden werden wegen zuviel Wind.

Der Tag erwacht langsam – Wolkenlücken gab es gestern nicht
Die Hälfte der Kühe schlafen noch

Man merkt das der Ort langsam aber sicher in den Winterschlaf übergeht. Mir bekannte Bäcker haben geschlossen und nach 2-3 Versuchen bange ich um mein Frühstück bis ich zum Glück hier jemanden mit Brötchentüte aus den Laden gehen sehe. Merker für die Nachsaison!

Letzte Rettung – frische Brötchen nur hier im Ort noch

Das Wolkenbild sieht besser aus und heute ist Sonne angesagt mit sehr viel Wind. Die Flaggen stehen schon stramm und die Fallen der Katamare klappern am Mast (das ist immer ab 5 Windstärken in jedem Hafen so)

Die YCSPO Vereinsflagge steht stramm
Die zweite Flagge steht auch stramm, das kann ja was werden

Es werden gleich kleine Segel (3,5m²) aufgezogen, eine Seltenheit, für mich Premiere in 2022. Zuletzt hatte ich das im Vorjahr auf Rømø erlebt, als ich das erste Mal einen Mini segelte.

Hier ein neuer Airtrack Wagen von der EURO aus Frankreich
Heute das grüne 3,5m² Segel da viel Wind angesagt ist

Skipperbesprechung

Geht es los? Oder doch nicht? Es ist soviel Wind vorhergesagt. Böen über 30 Knoten! Einige zögern, einer segelt deshalb nicht.

Ein „heute ist guter Wind!“ vom Rennnleiter Olaf wischt alle Bedenken beiseite und es geht los.
Nein, die Ansage war, wir gehen erst einmal raus und schauen uns das an wie die Lage draussen auf der Sandbank ist. Im Hafen unter Abdeckung kann man das schlecht beurteilen.

Nun kommt die Sonne deutlich raus. Sieht super aus. Die Temperaturen sind noch erträglich um 12 Grad.

Der Wind pfeift ganz schön. Wie man auf den Fotos sehen kann fliegt der lose Sand über den Strand. So etwas passiert ab etwa 5-6 Windstärken.

Je länger du stehst, desto mehr wirst du eingeweht.

Die Segelwagen werden umgekippt, um ein Wegrollen zu vermeiden. Durch zusätzliches Belegen der Schot, wirkt das Segel zusätzlich wie ein Spoiler und der Wagen kann nicht weg. Ein sicheres Abstellen des Wagens bei viel Wind. Ein Tipp von Sven aus dem Strandsegelschulkurs.

Heute ist der Kurs ohne S zu fahren. Das bedeutet bei diesem Wind viel Speed nach Norden. So kommt es auch, mein höchster Wert des Jahres von 70 km/h wird heute ersegelt. GRAN-DI-OS! Siehe das erste Rennen unten.

Im Gegensatz zu gestern ist der Kurs mit 1,6 km deutlich länger als sonst. Sonst legt unser Rennleiter Olaf im Schnitt ca. 1,0 km aus. Du kannst das in der Karte unten mit dem Maßband nachmessen.

Sonnenschein und viel Wind – herrlich!!!

Race 7

(full screen)

Speedprofile

Segel: 3,5m²
Strecke: 10,5 km
Speed max: 70 km/h

Race 8 mit 450er Turn

(full screen)

Speedprofile

Segel: 3,5m²
Strecke: 10,0 km
Speed max: 65 km/h

Bei diesem Rennen kann man eine Pause erkennen. Ich geriet in „das Minenfeld“, da ich bei hohem Tempo die Kurve zu weit genommen hatte. Ich kam in ein Bodenloch und wurde 450 Grad rumgeschleudert. Die Fliehkräfte waren ordentlich, mir ist zum Glück nichts passiert. Hier mein 2-Sekunden-Drama in Zeitraffer als Daumenkino (anklicken).

Nach meiner 450 Grad Schleuder war der Baum um den Mast verwickelt und musste klariert werden. Dabei musste ich die Schot neu einfädeln und das kostete mich viel Zeit. Blöderweise war während der Fahrt der Tampen ausgefranzt (schleift oft am Boden) und ich konnte die Schot nicht durch alle Umlenkrollen einfädeln. Ärgerlich.

Daheim habe ich das repariert, die Schot verödet und einen einfachen Takel zusätzlich angebracht. Das sollte halten.

Der Nachmittag

Alles ist sonnig und friedlich. So ist es oft nach dem anstrengenden Segeln. Wäre man nicht schon draussen gewesen würde man als normaler Urlauber jetzt erst mal raus an den Strand gehen. Wir bzw. ich haben dann aber keine Lust mehr darauf. Umziehen, einpacken, Hunger, Durst, das steht alles erst einmal an.

Hier ein Schnupperkurs der Strandsegelschule

Ein herrlicher Blick über die Salzwiesen Richtung Dünen

Die weiten Salzwiesen von Sankt Peter-Ording

Tagesbilanz:

Wind: SW 19kn, in Böen bis 30 kn
Segel: 3,5m²
Speed max: 70 km/h
Strecke: 31 km, davon 20,5 km Wettfahrten

Gesamtstrecke des Wochenendes:

84 km, davon 61 km Wettfahrten

Später saßen wir gemeinsam im Clubhaus und feierten ein wenig. Von 18 Mini-Seglern belegte ich aber nur den letzten Platz diesmal. 8 Rennen waren gefahren worden (ich: 7, da 1x Reifen platt). Am Samstag war ich 5 Rennen mit 4,5er Segel unterpowert gesegelt, hätte ein 5,5er nehmen sollen. Am Sonntag waren zwei Rennen, von dem das Letzte mich nach meiner 450 Grad Schleuder und dem vergeblichen Schot einfädeln ans Ende des Feldes verwies.

Abgesehen davon, dass der starke Wind am Samstag doch nicht eintraf und ich mehr Segelfläche hätte riskieren können (hinterher ist man immer schlauer), bin ich mit ein paar Starts echt zufrieden gewesen. Ich konnte weiter vorne im Feld starten, einmal sogar als Erster über die Linie gehen. Bei dem Rennen wurde ich zwar schnell durchgereicht wegen dem zu kleinen Segel, aber ich konnte recht lange das Tempo mitgehen und ca. Platz 8-10 länger halten. Das stimmt mich positiv.

Hier gelingt es mir als Erster zu starten (das grüne Segel)

Ferner bin ich sehr zufrieden endlich einmal bei starken Wind das grüne 3,5er Segel benutzt haben zu können. Diese Erfahrung war mir wichtig. Die angesagten Böen über 30 Knoten waren respekteinflössend, dann aber mit dem kleinen Segel recht sicher fahrbar. Ich war überrascht.

Angenehm war auch der deutlich geringere Kraftaufwand die Schot zu halten. Das hatte ich ganz anders erwartet bei der großen Windstärke. Das 5,5er ist bei leichten Wind deutlich schwerer zu halten im Vergleich. Wieder viel gelernt dieses Wochenende 🙂

Beim YCSPO ist hier die Ergebnisliste zu finden (Bkup) sowie auch ein Bericht.

Dieser Insider geht an unseren Rennleiter Olaf.

Wer aufmerksam mitgelesen hat, hat den Schaden erkannt. Es tut mir echt leid. Asche auf mein Haupt!

2 Antworten auf „2023 Quali-Block 1“

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