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Strandsegeln Zubehör

Tiefe Priele beim Strandsegeln – was tun?

St.Peter-Ording hält öfters tiefe Priele bereit. Ohne Trockenanzug empfiehlt es sich nicht zu segeln. Für ganz tiefe Priele hätte ich noch einen lustigen Vorschlag zur Optimierung der Strandsegelwagen 🙂

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Gerlachpokal 25 – Quali 5

Das 5.Qualifikationwochende Mittag Mai, der Gerlachpokal, hatte für mich vielerlei Überraschungen parat.

Erste böse Überraschung:
ich hatte zwar meinen Karton mit der Kameraausrüstung geschnappt, aber darin waren weder die Kameras, noch die Akkus und auch nicht mein GPS Tacho. KATASTROPHE!
Ein Wochende ohne die übliche Technikunterstützung für diesen Blog hier 🙁

Renntag 1 – Samstag

Am Samstag war schöner Wind bei dem ich ein 4,5er Segel setzen konnte. Das lief optimal für mich, kaum Steiger (auf 2 Räder fahren). Gleich im ersten Rennen landete ich auf Platz 5, hoppla! Platz 8 im zweiten Rennen und Platz 4 im dritten Rennen folgten. Genialer Tag!

Für die Foto Zusendung geht mein Dank an Christoph G30!

(full screen) – Jörg G350

Vielen, vielen Dank auch an Jörg G350!
Er hat mir seine GPS-Tracks von dem Tag zur Verfügung gestellt:

Wind: NW 16-20kn
Segel: 4,5m²
Speed max: ca. 60 km/h
Strecke: ca.29 km (Jörg G350)

Speedprofil – Distanz

Der 4. Platz hätte auch ein Dritter werden können, wenn ich nicht eine Kreuz zuviel gemacht hätte. So fuhr Olaf B. kurz vor der Ziellinie eiskalt an mir vorbei, obwohl ich ihn so schön an der Südmarke überholt hatte und die ganze Zeit auf Abstand halten konnte.

Egal, was ein toller Tag, der aber unschön endete, mit einer weiteren Katastrophe.

Ich entdeckte deutliche Risse an meiner Wannenaufhängung – der Sitzschale. Damit konnte ich nicht weiterfahren! Das muss schon beim letzten Segelwochenende angefangen haben, als wir ungewöhnlich viele Schlaglöcher und Riffelsand hatten. Ich sah meine EM-Qualifikation schon gefährdet durch einen kompletten Ausfalltag.

Mein Retter war Paul G3, mit 89(!) Lenzen unser ältester, aktiver Strandsegler im YCSPO. Er ist für seine Metallarbeiten für Strandsegelwagen bekannt. Ich fragte ihn, ob er das notdürftig schweißen könnte. Konnte er und schon abends hatte ich die Teile wieder zurück. Klasse!!!

Paul, Du bist mein Retter! Vielen Dank!

Notreparatur

Wegen des dünnen Materials erfolgte eine notdürftige Punktschweißung, um nicht durchzubrennen.

Hier sieht man wo diese Halterohre in der Wanne den Übergang zum Rahmen herstellen bei meinem Segelwagen.

Angenehme Temperaturen an diesem Wochenende:

Dann gab es doch noch einen Sonnenuntergang am Abend, schöne Fotos.

Renntag 2 – Sonntag

Early Bird – noch ist fast keiner da.

Später ist hier alles voll geparkt von uns Seglern:

Nun aber erst einmal Welcome & Briefing

Jürgen signalisiert zum Briefing

Am zweiten Tag war weniger Wind angesagt. Schon das Runterfahren zur Sandbank war ein mühsames, und quälend langsames Unterfangen. Mir blieb es zum Glück erspart, da ich als Letzter mich an zwei Klasse 3 Segelwagen anhängen konnte. Sven Harder zog uns raus. Drei Kreuze machte ich, denn der Wind war für mich echt zu schwach zum Abrollen.

Die ersten beiden Rennen waren eine weitere Katastrophe für mich. Im ersten Rennen konnte ich gerade so eine Runde fahren, landete aber damit auf dem letzten Platz oder so. Die Kombination schwacher Wind und direkt aus Norden macht den Strand zu einem Berg. Selbst mit dem riesigen 6,3m² Segel konnte ich keinen Blumentopf gewinnen.

Rennen Nr.2 wurde noch schlimmer für mich. Ich schaffte es in der drei Minuten Startphase noch nicht einmal bis zur Startlinie zu gelangen, geschweige denn danach zur Ziellinien vor der ersten Wendemarke. Ich kam schlicht „den Berg“ nicht hoch gefahren beim Kreuzen. Aaargh! Ich konnte nur aussteigen und meinen Wagen in die Parkzone schieben, während alle anderen es irgendwie schafften zu rollen. 2x 26 miese Punkte, na toll, dachte ich mir. DANKE!!!

Danach war erst einmal Unterbrechung, nichts ging mehr: Flaute. Es war sonnig warm und wir brutzelten in der Sonne vor uns hin. Meine Wanne ist für ein kleines Nickerchen durchaus geeignet, Christoph G30 hat mich hier „abgeschossen“ – vielen Dank für die Fotos 🙂

Warten auf Wind

Danach kann ein wenig Wind, einige probierten es aus. Freies Segeln sozusagen, irgendwann versuche ich es auch, war aber wieder nichts. Der Berg, wie schon gesagt… 🙁

Warten und sich die Zeit vertreiben

Flog da eine Apfelsine rum?

Irgendwann dachte ich mir, jetzt kann ich ja nur noch gewinnen und wechselte auf das 5,5m² Segel. Zeitgleich drehte der Wind um 45 Grad nach Westen und frischte auf. Just da starteten Rennen Nr.3 und Nr.4 geschwind.

(full screen) – Jörg G350

Wind: NW 8-11kn (Flaute), später 12-16kn
Segel: 5,5m²
Speed max: ca. 55 km/h
Strecke: ca. 32km

Speedprofil – Distanz

Bei der Windrichtung und -stärke gab es keine Berge mehr und ich konnte gut Geschwindigkeit aufnehmen. Ein Start war so mittel gut, der andere aber sehr gut. Tatsächlich konnte ich Platz 8 und 6 noch ersegeln. Trotz Flautenrennen kam ich in Summe noch auf Platz 9 von 26, immerhin noch Top 10, unglaublich! (Ergebnisliste hier (Bkup))

Mein Dank geht raus an Paul! Mein Retter!

Pfingsten steht die letzte Qualifikation an für die Europameisterschaft. Ich hoffe es klappt für mich, aktuell liege ich auf Platz 7 und die ersten 9 Fahrer sollen dabei sein (Update: dies wurde später erweitert).

(1.232 km)

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4-2-1 Langstreckenregatta 2025

Für mich war französisches Wochenende angesagt! Einen Segelwagen von Airtrack fahren stand auf dem Programm, nachdem mich G6 Kilian gefragt hatte, ob ich mit ihm segeln wolle. Sehr gerne!

Ich hatte mehrere Sitz- und Liegeproben hinter mir mit Airtrack Segelwagen aus Frankreich und war ob meiner Länge immer unzufrieden. Die Teile sind für Leute gebaut bis vielleicht 1,80m Größe maximal (schätze ich). Ich war also auf ein ungemütliches Rennen eingestellt und wurde doch positiv überrascht!

Die Streckenführung mit Pilotenwechselzone im Norden

Ein kleines Kopfkissen verhinderte das seitliche Abknicken des Kopfes bzw. das permanente Hochhalten, eine gute Ergänzung von Kilian. Die Sitzposition ist noch tiefer als bei meinem Wagen, man liegt! Aber vielleicht lag das auch an den aerodynamischen Stahlachsen des Weltmeisters, dem Kilian seinen Ersatzwagen abgekauft hatte.

Viele, viele Runden sind wir beide gefahren, zoomt mal in die Karte rein! Man sieht gut wie wir 7 Pilotenwechsel gemacht haben.

(full screen)

Wind: W 11-15kn
Segel: 5,5m²
Speed max: ca. 59 km/h
Strecke: 89,3 km, je Pilot ca. 45km (plus 4km Anfahrt)

Speedprofil – Distanz

Speedprofil – Zeit

Die Sitzschale ist ein neuralgisches Teil für schwere Piloten wie Kilian und mich. Die Halterung ist nach einem Drittel, zwei Drittel hängen über, das arbeitet an den Aufnahmepunkten und die Schale war wackelig insbesondere bei Böen. Das erlebe ich so in meinem eigenen Wagen nicht. Kilian hat daher eine zweite Sitzschale mit laminierten Verstärkungen sich zugelegt.

Der Wind war schwach vorhergesagt mit 11 Knoten, erwies sich aber doch als stärker, so das ich das Segel von 6,5m² auf 5,5m² wechselte. Das lief gut und wir kamen locker auf 50km/h und mehr in den Runde, Spitze 57-59 sogar.

Ich fuhr den Start und die ersten Runden. Die ersten Sandbankwechsel im Süden waren heikel. Weicher Sand bremste uns ab, ich musste sogar aussteigen und den Wagen schieben. Erst ab Runde 4 war ein Priel flacher und ein führender Wagen zeigte uns wie es da durch geht.

Der frühe Sandbankwechsel machte die Angelegenheit einfacher. Allerdings fuhren wir alle eng aneinander vorbei, da galt es gut aufzupassen, lief aber letztlich sehr schön und unkompliziert, war ja kein Kreuzen angesagt.

Es gab viel glatten Sand aber auch heftige Riffel die dich bei 40-50 Sachen ordentlich durchrüttelten. Eine Bahnmarke in der Mitte Richtung Norden hatte es in sich. Etwa eine Wagenbreite daneben war weicher Sand und diese Stelle wurde immer größer und weicher im Rennverlauf (im Video zu sehen). Rechts davon konnte man auch fahren, allerdings etwas ruppiger und mit Speedverlust. Alle wollten also durch dieses Nadelöhr von einer Wagenbreite vielleicht. Eine gefährliche Stelle, wie sich später leider noch zeigen sollte.

Nach 2,5 h musste das Rennen vorzeitig beendet werden, etwas früher als gedacht, aber Kilian und ich hatten 38 Runden auf der Uhr und 89 km absolviert mit einigen Pilotenwechseln. Der Spitzenreiter hatte 10 Runden mehr und 110km auf der Uhr, Spitze! Ingesamt reichte es Kilan und mir für Platz 17 von 25 Segelwagen mit 50 Piloten. War das klasse! Ergebnisliste hier (Bkup).

Am Sonntag wurde nicht gefahren, der Wind war zu stark vorhergesagt, mehr als Windstärke 6-7 (siehe auch oben die Wetterübersicht)

Diese Langstreckenregatta ist komplett was anderes als die üblichen 15 Minuten Rennen an den anderen Regattawochenenden. Sie verlangen einem mehr körperlich ab an Ausdauer und Kraft, es geht oft an die eigenen Grenzen, zum Glück kann man mit Pilotenwechseln sich zwischendurch ausruhen und aufwärmen.

Ich finde es toll das hier auch Piloten aus den großen Segelwagen Klassen mit teilnehmen und eine schöne Gemeinschaft bilden. Insgesamt also ein großes Highlight des Jahres, mit viel Spaß auch abseits der Rennstrecke 🙂

Ich freue mich schon jetzt auf die Ausgabe 2026!

Achja, und was sage ich zu dem Airtrack Segelwagen?

Ich bin insgesamt positiv überrascht! Du liegst sehr tief, gut für die Aerodynamik. Die Lenkung mit ihren Seilzügen bekommt Abzüge – die ist mir persönlich zu schwammig. Die Lenkung meines Segelwagens ist deutlich direkter und präziser durch eine Metallstange mit Kugelgelenkaufhängung. Zudem fühle ich mich deutlich sicherer in meiner Wanne, und habe mehr seitlichen Halt. Das simple Konzept des Airtrack Segelwagens ist jedoch bestechend. Neuerdings gibt es ihn auch mit Fußablagen vorne – ein Sicherheitsplus! Wenn es meinen Segelwagen nicht geben würde, würde ich nun einen Airtrack wählen, mit verstärkter Schale natürlich 😉

(1171km)