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SPO Quali 2 – 2025

Erster Probeschlag bei Sonnenuntergang am Vorabend

Der Winter war lang und da war es eine Offenbarung bei Kaiserwetter mit Windstärke 6+ in die neue Saison zu starten. War das genial!

Erstes Briefing des Jahres im Yachthafen

Samstag Renntag 1

Der Ostwind wurde am Samstag immer stärker. Ich wollte wegen der Abdeckung der Dünen mit dem 4,5er Segel raus zur Sandbank segeln und dort dann wechseln auf das kleinere 3,5er Segel. Falsch gedacht! Der Wechsel hat gar nicht geklappt, der Mini-Hänger stand bei der Startlinie weit weg. Also musste ich direkt mit zu großem Segel das erste Rennen bestreiten.

Mit vielen Steigern (fahren auf 2 Rädern) ging es nach Süden, zahlreiche Fahrer fuhren an mir vorbei. Nach der Südwendemarke gab das zu große Segel mir dann aber einen gewaltigen Schwung mit. Ich bekam soviel Power ins Segel, dass ich wie sonst was beschleunigte und viele Wagen wieder ein- und überholte (schön zu sehen im Video).

Hier vorab das Video des Samstags:

Ich fuhr irgendwo im Mittelfeld, egal, nun kannte ich wenigstens die Strecke. Zum Glück war die diesmal nur mit kleinen Prielen gespickt. Angenehm, wir wurden nicht so stark geduscht wie im Herbst.

Der langanhaltene Ostwind hat große und tiefe Weichsand Gebiete geschaffen. Beim Wechsel von der Sandbank war dies teilweise kritisch. Wer nicht genug Schwung aufbauen konnte, blieb stecken.

Im Hintergrund fliegt der Sand über den Strand

Samstag Rennen 1

Ich verkalkuliere mich beim Start, vor mir ein großes Feld an Segeln ich komme im hinteren Drittel über die Startlinie.

Da ich aber viel Speed aufbauen kann, schaffe ich es an zahlreichen Wagen im dichten Feld mich links daran vorbei zu arbeiten.
Zum Glück ist die Rennstrecke dieses Wochenende recht breit und glatt. Bei der ersten Wendemarke im Süden bin ich bis ins vordere Drittel vorgefahren und mir gelingt es schließlich sogar auf Platz 6 zu landen. Die Weichsandpassagen sind leichter als gedacht zu fahren, zum Glück, ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen.

(full screen)

Speedprofil

Wind: O 16-24kn
Segel: 4,5m² – überpowert (konnte vorher nicht wechseln)
Speed max: 64 km/h
Strecke: 12,2 km

Samstag Race 2

Ich lege einen perfekten Start hin, fliege als Zweiter über die Startlinie. Auf einmal liege ich auf Platz 2 hinter Finn G408. Was ein ungewohntes Erlebnis im Rennen zu sein und nur einen einzigen Fahrer vor sich zu haben! Ich bleibe an ihm dran, kann das Tempo mitgehen bis zur ersten großen Wendemarke. Dort will ich Finn dichter auf die Pelle rücken und mache den Fehler zu früh abzubiegen. Folge: ich bekomme den Wind nicht so gut achterlich und verliere Fahrt. Gnadenlos werde ich gleich von 5-6 Fahrern kassiert und zum Überfluss muss ich vor der zweiten Südflagge kurz kreuzen, da ich die Höhe und das Tempo nicht hinbekomme – arrgh! Immerhin schaffe ich noch Platz 8, bin zufrieden 🙂

(full screen)

Speedprofil

Wind: O 20-28kn
Segel: 3,5m²
Speed max: 68 km/h
Strecke: 12,7 km

Samstag Rennen 3

Nachdem ich auf das 3,5er Segel gewechselt hatte, lief es viel besser für mich. Nach Platz 12 mit dem zu großen Segel, fuhr ich im 2. Rennen Platz 8 und im 3. Rennen Platz 7. Großartig!

Ich hatte vorher ein wenig mit Hanteln trainiert und mich vorbereitete, aber wenn du ca. 20 Minuten ununterbrochen eine Schott mit aller Kraft ziehst, dann ist das einfach zu viel des Guten. Unterwegs bekam ich schmerzhafte Krämpfe und teilweise musste ich sogar meine Finger aufbiegen, so verkrampft waren sie 🙁 . Diese langen Kurse sind manchmal gnadenlos.

Das Fahrgefühl nach einem halben Jahr Winterpause war einfach genial. Die Sandbänke waren hart und sehr schön zu fahren. Der Wind beschleunigte mich locker auf über 60 km/h. Dank des hohen Tempos waren die großen Weichsandübergänge gut zu meistern.

Das hätte auch alles anders sein können: bewölkt nass und kalt wird im Herbst. So aber war es nur kalt und sehr windig bei viel Sonnenschein – Kaiserwetter! Mittag war es angenehm „warm“ mit 15 Grad, aber morgens als wir unterwegs waren hatte es 4 Grad.

Ich packe mich in sehr warme Klamotten ein. Bei Ostwind ist es im Hafen noch geschützt, aber draußen auf der Sandbank ohne Windschutz in 6-7 Windstärke kühlt man schnell aus. Also volles Ornat: lange Unterhose, dicke Skihose, darüber den Trockenanzug und noch einmal Segelklamotten (Hose und Schmock) darüber. Darunter 2x dicke Fleecepulover, so war es halbwegs erträglich.

(full screen)

Speedprofil

Wind: O 20-32kn
Segel: 3,5m²
Speed max: 70 km/h
Strecke: 12,6 km

Tagesbilanz:

Wind: O 16kn, in Böen bis 32 kn
Segel: 3,5m² bis 4,5m²
Speed max: 70 km/h
Strecke: 45,5 km, davon 37,5 km Wettfahrten

Wichtige Botschaft unseres Rennleiters an die Fahrer, aus gegebenen Anlaß:

Kein Bremsen auf der Startlinie!!!

Diesmal passierte dies hier

Am späten Nachmittag kam es noch zur Taufe von drei neuen Segelwagen von Airtrack. Alle drei Segelwagen haben vorne für die Füße eine Verlängerung der GFK-Schale. Hier ist der fränzösische Hersteller dem gewachsenen Wunsch aus Deutschland nach mehr Schutz im Beinbereich wohl nachgekommen. Ich bin gespannt, ob in einem Jahr vielleicht die Schale in einem Stück zu haben sein wird.

Sonntag, Renntag 2

Erste Sonnenstrahlen des Tages

Für den zweiten Renntag war deutlich weniger, aber immer noch guter Wind vorhergesagt. Es ist bewölkt und ich bin besorgt: werden wir die Weichsandpassagen überleben heute?

Sonntag Rennen 4

Mein Start ist schlecht, bin fast Letzter. Trotz der schlechten Ausgangslage schaffe ich es mich nach und nach weit nach vorne zu kämpfen. Es ist unglaublich, ich lande tatsächlich auf Platz 6 in diesem Rennen! Mein Wagen läuft sehr gut und hat Potenzial. Er passt gut zu mir und ich bin echt glücklich ihn zu haben.

(full screen)

Speedprofil

Hier hatte mein GPS Tacho zahlreiche Messfehler. Oft sind es nur 2-3 Fehlmessungen (Speed = Null, der Folgewert doppelt so hoch) die man in den GPX Dateien als Mittelwert korrigieren kann, hier sind mir es zu viele.

Wind: O 13-20kn
Segel: 4,5m²
Speed max: 58 km/h
Strecke: 14,0 km

Neue Perspektive: im Masttop habe ich eine Kamera

Sonntag Rennen 5

Mein Start ist sehr gut mit Platz 2 und liege wieder hinter Finn G408 bis zur Südmarke. Dort wende ich zu früh und verliere Fahrt. Ich werde von 4-5 Piloten überholt, am Ende ist es Platz 6. Irgendwie hatte ich das Manöver doch schon gestern. Egal, das war wieder ein toller Tag!

(full screen)

Speedprofil

Wind: O 13-20kn
Segel: 4,5m²
Speed max: 59 km/h
Strecke: 13,8 km

Tagesbilanz:

Wind: O 16kn, in Böen bis 32 kn
Segel: 3,5m² bis 4,5m²
Speed max: 70 km/h
Strecke: 35,8 km, davon 27,8 km Wettfahrten

Oben sieht man wie der Ostwind große Weichsandbereiche erzeugt hat, Segeln ist darin unmöglich.

Auf der gleichen Strecke segeln abwechselnd zu den Mini Yachten auch immer die Klasse 5 und Standart Klasse. Hier winkt Olaf, unser Rennleiter, die Fahrer ab.

Gesamtbilanz des Wochenendes:

Speed max: 70 km/h
Strecke: 81,3 km, davon 65,3 km Wettfahrten

Die Ergebnisliste (Bkup) des Wochenendes ließ sich sehen. Ich kam insgesamt auf Platz 8. Unser Rennleiter schickte später auch noch die vorläufige Qualifikationstabelle rum für die Europameisterschaft. Ich war sehr überrascht: ich lag auf Platz 5!

Alles in allem ein toller Start in die neue Segelsaison 2025 🙂 Es war sehr schön alle Piloten und Pilotinnen wieder getroffen zu haben nach der langen Zeit. Das Wetter war kalt, aber die vielen Sonnenstunden einfach genial!

(995km)

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